Libidoverlust in den Wechseljahren: Wenn die Lust verschwindet – und was du tun kannst
- Mignon Kowollik
- 8. Juni
- 2 Min. Lesezeit

Viele Frauen spüren es plötzlich oder schleichend: Die sexuelle Lust wird weniger. Was früher selbstverständlich war – Verlangen, Spontanität, ein Kribbeln im Bauch – scheint auf einmal verschwunden. Als Sexualberaterin höre ich in meinen Beratungen immer häufiger den Satz:„Ich habe keine Lust mehr – was ist los mit mir?“
Wenn du dich in dieser Frage wiedererkennst, bist du nicht allein. Libidoverlust in den Wechseljahren ist ein weit verbreitetes Thema. Und es ist kein Tabu, sondern ein ganz natürlicher Teil weiblicher Entwicklung. Lass uns gemeinsam einen Blick darauf werfen, was wirklich dahinter steckt – und was dir helfen kann, deine Lust wiederzufinden.
Warum sinkt die Libido in den Wechseljahren?
Die Wechseljahre sind eine Zeit großer hormoneller Veränderungen. Der Östrogenspiegel sinkt – und damit verändert sich nicht nur der Zyklus, sondern auch unser Körpergefühl und unsere Sexualität. Auch das Hormon Testosteron, das wesentlich zur Libido beiträgt, nimmt ab.
Typische Begleiterscheinungen:
Scheidentrockenheit
Schlafstörungen
Stimmungsschwankungen
Erschöpfung
All das beeinflusst das sexuelle Verlangen – und kann dazu führen, dass wir uns fremd im eigenen Körper fühlen. Die gute Nachricht: Das ist kein Endzustand.
Libidoverlust ist keine Schuldfrage
In unserer leistungsorientierten Gesellschaft wird Lust oft mit Funktion gleichgesetzt: Ich will, also muss ich können.Doch weibliche Sexualität ist komplex. Sie entsteht nicht nur im Körper, sondern auch im Kopf, im Herzen, in der Beziehung – und im Alltag. Viele Frauen über 40 jonglieren mit Beruf, Familie, Partnerschaft und Pflegeverantwortung. Wo bleibt da Platz für Lust?
Als Expertin für Frauengesundheit kann ich dir sagen: Libido ist kein Maßstab für Wert oder Weiblichkeit. Sie verändert sich – und das ist in Ordnung.
5 Wege, wie du deine Lust wieder entdeckst
Hier sind Impulse aus meiner Praxis als Sexualberaterin und Coach, die dir helfen können, dich selbst neu zu spüren:
1. Wissen ist Macht – und Erleichterung
Verstehen, was im Körper passiert, nimmt Druck. Informiere dich über hormonelle Abläufe, mögliche Therapien und Alternativen.
2. Körperkontakt mit dir selbst
Sanfte Berührungen, Selbstmassage oder gezieltes Beckenbodentraining helfen, dich wieder mit deinem Körper zu verbinden.
3. Sich erlauben, nicht zu „müssen“
Sexualität beginnt mit Erlaubnis. Wenn du dir zugestehst, gerade keine Lust zu haben, kann genau das neue Räume öffnen.
4. Offene Kommunikation in der Partnerschaft
Sprich mit deinem Partner oder deiner Partnerin. Schweigen schafft Distanz – Offenheit schafft Nähe.
5. Neue Definition von Intimität
Lust ist mehr als nur Sex. Intimität kann auch Kuscheln, gemeinsame Zeit oder zärtliche Gespräche bedeuten.
Sexualberatung in den Wechseljahren – Hilfe annehmen ist Stärke
Wenn du dich unsicher fühlst, überfordert oder einfach neugierig bist: Es ist nie zu spät, mit jemandem über deine Sexualität zu sprechen. In meiner Praxis unterstütze ich Frauen ab 40 dabei, ihre sexuelle Identität neu zu entdecken, Blockaden zu lösen und Wege zu finden, die sich für sie stimmig anfühlen.
Auf meiner Website findest du weitere Informationen zu meinen Angeboten: von Einzelberatungen bis hin zu Hypnose-Coaching speziell bei hormonellen Umstellungen.
Fazit: Deine Sexualität gehört dir – egal in welchem Alter
Libidoverlust in den Wechseljahren ist kein Makel. Es ist eine Einladung, dich neu kennenzulernen. Ohne Druck. Ohne Urteil. Und mit dem Wissen: Deine Lust darf sich verändern. Und sie darf bleiben – auf deine Weise.
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